Die kleine Metallklammer, mit der eine Flasche Sekt oder Champagner verschlossen wird, nennt sich Agraffe. Neben der Sicherung des Korkens erfüllt sie einen weiteren wichtigen Zweck. Sie markiert die geleistete Sektsteuer, die für jede Flasche Champagner, Cava, Crémant oder Sekt zu zahlen ist. Die Agraffe hat eine lange Geschichte und wird auch heute noch zum Verschließen von Champagnerflaschen und anderen Schaumweinen verwendet. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Agraffe und wie sie heute verwendet wird.
Die Geschichte der Agraffe
Die Agraffe hat eine lange Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Sie wurde zuerst in Frankreich verwendet und war ursprünglich aus Messing oder Kupfer gefertigt. Die Agraffe diente zur Kennzeichnung der Steuer, die auf Schaumwein zu zahlen war, und zur Identifizierung des Weinproduzenten. Die Agraffe wurde mit dem Namen des Herstellers gestempelt, um Betrug zu verhindern.
Die Verwendung der Agraffe verbreitete sich in anderen Ländern und wird heute auf der ganzen Welt verwendet. In der Champagne ist die Agraffe als Muselet bekannt und wird immer noch zum Verschließen von Champagnerflaschen verwendet. Die Agraffe wird auch in Spanien, Italien und Deutschland verwendet.
In Deutschland wird sie zum Verschließen von Sekt verwendet. Jedoch kann ein Winzer nicht einfach jeden Wein, den er will, mit einer Agraffe verschließen. Denn die Agraffe kennzeichnet in Deutschland auch die geleistete Sektsteuer, die ein Relikt des alten Kaiserreichs ist.
Mit Sekt finanzieren wir Kriegsschiffe
1902 wurde die Sektsteuer vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Flotte eingeführt. Auch wenn die Steuer nur einen Bruchteil der benötigten Steuergelder für die Finanzierung der kaiserlichen Flotte beigetragen hat, hat diese Steuerart bis heute überlebt.
Es mag wie ein schlechter Scherz klingen, doch auch heute zahlen wir pro Flache Schaumwein noch 1,02 Euro (netto) Sektsteuer pro Flasche. Bedenkt man, dass deutsche Industriesektanbieter wie Henkel oder Fürst Metternich Ihre Schaumweine zum Teil für 2,00 € im Supermarkt anbieten, fragt man sich, was da noch an Weinqualität vorhanden ist.
Wie die Agraffe heute verwendet wird
Die Agraffe wird auch heute noch zum Verschließen von Sektflaschen verwendet. Sie ist aus Metall gefertigt und wird mit einem Draht am Flaschenhals befestigt.
Die Agraffe dient vor allem zwei Zwecken: Sie verhindert, dass sich der Korken aus der Flasche löst, und hilft außerdem, die gezahlte Sektsteuer zu identifizieren. Wenn du eine Flasche Champagner oder einen anderen Schaumwein kaufst, solltest du auf eine Agraffe am Flaschenhals achten. Wenn keine Agraffe vorhanden ist, solltest du vorsichtig sein, denn das könnte darauf hindeuten, dass es sich um einen Secco oder Prosecco handelt. Ein richtiger Schaumwein, wie Sekt, Champagner, Crémant oder Cava besitzt in Europa eine Agraffe aus Metall.